Theater am LMG

Theaterabend am LMG

Wenn Gespenster Gefühle zeigen – Ein geisterhaft guter Theaterabend mit Musik am LMG

Um „eine gruselig-witzige Theateraufführung mit Musik“ handelt es sich schon laut dem Titel des am LMG aufgeführten Theaterstücks. Die Theater-AG unter der Leitung von Corinna Feuchter sowie Lisa Voigtländer hat das Stück „Das Gespenst von Canterville“ auf die Bühne gebracht. Für thematisch passende Songs zwischen den Szenen sorgten Katharina Färber mit ihrer Stimmbildungs-AG und Karin Sonnenfroh mit dem Chor.

Im Stück geht es darum, dass die Familie Otis in ein Schloss einzieht, in welchem der Geist von Lady Canterville spukt, die zu Lebzeiten ihren Ehemann ermordet hat. Die Familie möchte Lady Canterville, verkörpert von Aylin Keskin, verjagen, wodurch deren Gefühle verletzt werden. „So behandelt man keine Gespenster!“, zetert sie, als sie eines nachts von Mr. Otis (Eva Plank) zurechtgewiesen wird, sie möge doch bitte ihre Ketten ölen, dessen klirrende Geräusche Mr. Otis den Schlaf rauben.

Am Ende ist Lady Canterville sehr traurig. Sie wird von Virginia Otis, gespielt von Mia Cozma, gefunden, die dem Gespenst helfen soll, endlich Erlösung zu finden. Virginia verschwindet hinter dem Vorhang im „Geisterreich“ und Lady Canterville folgt ihr. Einige Zeit später taucht Virginia wieder auf und hat eine Truhe bei sich. Sie berichtet davon, dass Lady Canterville ihre Sünden bereut und nun endgültig von den Geistern geschieden ist. Familie Otis findet in der Truhe außerdem mehr als fünf Millionen Euro. So sind alle zufrieden. Die Familie ist reich und es gibt keine Geister mehr… „Doch, mich!“, rufen zwei kleine Gespenster (Julian Fischer und Emilia Schwantzer) zum Schluss und huschen noch ein letztes Mal über die Bühne.

Die Wirkung des Stücks wird durch musikalische Beiträge zwischen den Szenen verstärkt. Dafür sorgen Eva Plank, Anika und Helena Seitz sowie Amelie Kreis, die im Rahmen der Stimmbildungs-AG mit Hilfe von Katharina Färber thematisch passende Lieder eingeübt haben. Der Schülerchor tritt mit Leiterin Karin Sonnenfroh auf und ein Flötentrio der 8b (Nankling Kromde, Valentina Schwerdtfeger, Anika Seitz) untermalen die Aufführung. Viele weitere Geräusche wie beispielweise das Prasseln von Regen werden von den Schülerinnen und Schülern der Theater AG außerdem selbst erzeugt, etwa durch den Einsatz von Blech.

Doch nicht nur die schauspielerische Darbietung und die Geräuschkulisse beeindrucken das Publikum, sondern auch das kreative und interaktive Bühnenbild. So repräsentieren die Schauspielerinnen und Schauspieler mehrfach selbst Teile des Bühnenbildes. Eine Schülerin stellt eine Uhr dar, andere umrahmen ihre Gesichter mit einem Bilderrahmen, wodurch sie selbst das Gemälde sind.  Das Publikum wird ebenso auf diese Weise miteingebunden. So verweist der Immobilienmakler alias Leonhard Remel in der ersten Szene, in der das Schloss verkauft wird, auf das Publikum, das ein Gemälde unterschiedlicher gesellschaftlicher Schichten darstellen soll. Darüber hinaus gelangt später, als Lady Canterville in einer Szene mit Wasserpistolen verfolgt wird, der eine oder andere Wasserspritzer in die Zuhörerschaft.

Die Technik-AG (Daniel Kotrotzi, Alina Thomas) sorgt unter anderem dafür, dass das Licht im Saal den Szenen angepasst abgedunkelt wird, wie beispielsweise als bei einer Autofahrt der Familie Otis schlechte Sichtverhältnisse auftreten. Die Eltern der Kinder aus den fünften Klassen haben die Bewirtung in Form von Fingerfood zur Verfügung gestellt.

So ist durch die Zusammenarbeit von vielen ein sehenswertes Theaterstück mit Musik zustande gekommen, das mit Humor und Kreativität das Publikum begeistert hat.


Schüler auf einer Bühne, Theater spielend.
Zahlreiche Kaufinteressenten zeigen zunächst Interesse an Schloss Canterville, doch der Spuk treibt sie allesamt in die Flucht – nur Familie Otis lässt sich davon nicht abschrecken.