Live-Schaltung im Unterricht am LMG zu einem Forschungsschiff im Indischen Ozean

Hochtechnisierte Forschung per Internetkonferenz im Klassenzimmer, dies konnten die Schüler der Klassenstufe 9 und 10 am Lise-Meitner-Gymnasium in den Fächern Naturwissenschaft und Technik sowie in Geografie hautnah erleben.

Die Biologie- und Chemielehrerin Annette Remppis hatte zu ihrem Fachkollegen Markus Fingerle vom Peutinger Gymnasium in Ellwangen den Kontakt hergestellt. Der Oberstudienrat befindet sich derzeit für zwei Monate auf dem Forschungsschiff JOIDES Resolution im Indischen Ozean. Er ist Mitglied einer 120-köpfingen internationalen Crew, die das Ziel hat, durch Bohrungen in bis zu 8 000 Metern Meerestiefe Erkenntnisse zur Klimageschichte bzw. zum Vulkanismus zu erlangen.

Angespannte Stille herrschte unter den Schülern, als der Physiklehrer Tim Steuer die Live-Schaltung zu Markus Fingerle auf dem über 7 000 km entfernten Bohrschiff herstellte. Nach einer Führung über die Kommandobrücke und durch die Labors, die Gemeinschaftsräume und Kajüten stand der als „Education Officer“ engagierte Pädagoge den Schülern Rede und Antwort. „Dem Monsun auf der Spur“, so lautete seine kurze und prägnante Antwort auf die Frage nach dem Forschungsziel dieser Expedition. Anhand von Sedimentanalysen aus den Bohrproben, die mit Hilfe von High Tech in einer dreistufigen Untersuchung auf Festigkeit, Radioaktivität und den darin enthaltenen Mikroorganismen untersucht werden, können Klimaprofile der letzten 50 Mio. Jahre hergestellt werden. Diese erlauben dann Prognosen über die Entwicklung der Monsune. Die Schüler erlebten die einzelnen Phasen dieser Sedimentanalyse live mit und konnten sogar einen Blick durch das Rasterelektronenmikroskop werfen, welches 3-D-Bilder von Mikroorganismen liefert.

Neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen dieser Expedition, die von einem internationalen Konsortium (IODP) finanziert wird, zu dem neben der EU auch die U.S.A., Indien, China, Japan und Australien zählen, soll durch die Verbindung von Fachunterricht im Klassenzimmer und Forschung vor Ort der Lernerfolg vertieft und zugleich Begeisterung bei den Schülern für naturwissenschaftliche Fächer nachhaltig geweckt werden.