Studienfahrt Ötztal 2019

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Am LMG ist es üblich, in der Kursstufe 1 eine Studienfahrt zu machen. So hatten auch wir die Wahl zwischen Dresden/Prag und dem Ötztal. In dem folgenden Abschnitt werden wir euch berichten, was wir auf der Studienfahrt ins Ötztal alles erlebt haben und wie wir es fanden. Vielleicht hilft es euch, wenn ihr diese Entscheidung treffen müsst und hoffentlich können wir euch überzeugen, mit ins Ötztal zu gehen.

 

Montag
Montag, 08.07.2019
Die Reise ins Ötztal begann um 6.00 Uhr morgens, als wir am LMG in den Bus einstiegen und los fuhren.
Die Fahrt dauerte etwa sechs Stunden, was uns aber gar nicht so lange vorkam, da wir eigentlich immer eine Beschäftigung fanden. Manche holten Schlaf nach, andere spielten Tabu oder UNO. Etwas später machten wir auch schon unseren ersten Halt auf einer Raststätte. Nach einer kurzen Pause ging es dann mit viel Musik weiter. Der größte Hit der Studienfahrt war das neue Lied „Vincent“ von Sarah Conner, welches wir zwar alle hassen, aber trotzdem nicht aus dem Kopf bekamen. Somit begleitete es uns auch auf der restlichen Studienfahrt, bei fast allem, was wir taten.
Am Mittag kamen wir dann im Ötztal an und parkten unseren Bus auf einem Parkplatz in Imst. Von dort aus starteten wir unsere erste Wanderung, welche uns durch die Rosengartenschlucht führte. Diese bot uns nicht nur einen tosenden Wasserfall, sondern auch einen wunderschönen Blick über Imst. Leider wurden wir durch den immer wiederkehrenden Nieselregen etwas nass, was uns aber keineswegs davon abhielt, unsere Wanderung fortzusetzten. Vor allem als uns der Weg in einen kleinen Wald führte, machte uns der Regen so gut wie nichts mehr aus. Nach einer kurzen Pause an einem See vollendeten wir den ersten Teil unserer Wanderung und kamen schließlich an einem Lift an. Mit diesem Lift fuhren wir auf etwas mehr als 1200 Höhenmeter, wo wir den zweiten Teil unserer Wanderung antraten. Wir liefen über eine Alm, auf der auch eine Art kleiner Streichelzoo war, wo wir ebenfalls Halt machten und neue Freundschaften mit den Tieren schlossen. Da das Wetter nach wie vor sehr wechselhaft war und es immer wieder anfing zu regnen, beschlossen wir, eine kleinere Runde zu wandern und gingen kurz darauf wieder zurück zu dem Lift.
Dort machten wir in einem Restaurant eine gute Stunde Pause, in der wir uns stärken konnten, bevor wir mit dem sogenannten Alpine Coaster wieder runter fuhren. Der Alpine Coaster ist eine 2,6 Kilometer lange Sommerrodelbahn und somit die weltweit längste wetterfeste Rodelbahn mit Magnetbremsen. Sie bietet nicht nur eine schöne Aussicht, sondern es macht auch eine Menge Spaß sie zu fahren, was der Grund war, warum so gut wie alle von uns ein zweites Mal fahren wollten. Die anderen warteten unten am Lift in einem Café und passten auf das Gepäck auf. Als alle wieder heil unten angekommen waren, machten wir uns auf den Weg zurück zum Bus, um in die Unterkunft zu fahren.
Dort hatten wir etwas Freizeit bis zum Abendessen. Manche richteten sich erstmal in den Zimmern ein, andere machten sich sofort auf den Weg, um Nachschub an Vorräten im nahegelegenen Supermarkt kaufen zu gehen oder die Gegend zu erkunden. Die Zeit verging wie im Flug und schon stand das Abendessen bereit, was gut war, da wir inzwischen alle relativ großen Hunger bekommen hatten. Nach dem Essen ließen wir den Abend entweder auf unseren Zimmern oder im Gemeinschaftsraum der Unterkunft ausklingen und gingen später mit großer Vorfreude auf die nächsten Tage schlafen.
Dienstag
Dienstag, 09.07.2019
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es für uns zum Canyoning. Unter Canyoning versteht man das Begehen einer Schlucht von oben nach unten in den unterschiedlichsten Varianten. Durch Abseilen, Klettern, Springen, Rutschen und Schwimmen gelangt man in geeigneter Ausrüstung durch die Schluchten. Die Station für das Canyoning befand sich in Haiming, einem Dorf in der Nähe unserer Unterkunft.
Zunächst mussten wir uns jeweils einen Helm, einen Neoprenanzug und Schuhe nehmen, um für das Wasser gewappnet zu sein. Das Anziehen des Neoprenanzugs war zwar ziemlich beschwerlich, aber nachdem man sich erst einmal hinein gequetscht hatte, hielt der Anzug einen warm.
Vollkommen ausgestattet ging es für uns dann mit Kleinbussen zur Schlucht, wo wir zunächst von einer Brücke abgeseilt wurden. Kaum unten angekommen, stand man schon bis zu den Knien im Wasser. Nun konnte der Spaß beginnen. Während der knapp 2-stündigen Tour mussten wir öfter mal schwimmen, uns abseilen lassen, rutschen und sogar einmal springen. Dies alles verlangte uns zwar einiges ab, machte aber auch extrem viel Spaß, weil man permanent unter Adrenalin stand.
Nach dem Canyoning ging es für uns wieder zu unserer Unterkunft. Dort hatten wir Zeit, um uns auszuruhen und uns fertig zu machen, bevor wir dann gegen Abend nach Innsbruck fuhren.
In Innsbruck bekamen wir zunächst eine Führung von unserem Stadtführungs-Team. Teil der Führung war auch das goldene Dach, was zu den Wahrzeichen Innsbrucks gehört. Anschließend hatten wir Freizeit, um etwas essen zu gehen und die Stadt zu erkunden, wobei wir einiges zu sehen bekamen. Innsbruck ist wirklich eine sehr schöne Stadt: die Häuser, die Wahrzeichen, die Straßen.
Um halb 10 trafen wir uns dann wieder in der Bar „Moustache“, welche sehr gemütlich eingerichtet war, bevor wir dann wieder zur Unterkunft fuhren.
Mittwoch
Mittwoch, 10.07.2019
Nach dem Frühstück machten wir uns wieder auf den Weg zu der Station in Haiming, da diese auch Rafting anbot. Also schlüpften wir wieder in die Neoprenanzüge, was jetzt schon deutlich besser klappte als am Vortag. Danach bekamen wir noch eine Schwimmweste, ein Paddel und einen Helm und schon waren wir bereit. Wir stiegen zurück in unseren Bus und fuhren zu dem Startpunkt der Raftingroute.
Als wir dort ankamen, teilten wir uns auf drei Boote auf und bekamen eine kurze Einweisung, bei der man uns die wichtigsten Kommandos für das Rafting erklärte. Außerdem wurde gezeigt, wie wir richtig auf dem Boot sitzen und wie wir mit dem Paddel umzugehen haben. Dabei lernten wir, dass die goldene Regel beim Rafting lautet, synchron zu paddeln, da man sonst nicht richtig vorankommt. Danach schleppten wir unsere Schlauchboote zum Fluss. Bevor es dann aber richtig losging, mussten wir alle erstmal ohne Boot in den Fluss, um die Angst vor dem Wasser zu verlieren (oder so ähnlich). Als wir das auch geschafft hatten, durften wir endlich mit den Booten auf den Fluss.
Der erste Teil des Flusses war etwas ruhiger, perfekt um uns beim Paddeln aufeinander abzustimmen. Die zweite Herausforderung war, dass jeder einmal aus dem Boot springen und gerettet werden sollte, damit es im Ernstfall reibungslos ablaufen konnte. Kaum hatten wir diese Hürde überwunden, ging es auch schon richtig los.
Jeder Tourguide wollte sein Boot auf die besten Wellen lenken, um seinem Team den größtmöglichen Spaß zu bereiten. Dadurch war die Fahrt bei manchen etwas wilder als bei den anderen, was aber keinen störte. Außerdem konnten wir uns während der etwas ruhigeren Teilen des Flusses alle in die Wellen stürzen, solange wir uns am Boot festhielten. Dies hatte Herr Renk anscheinend etwas missverstanden, da er zwischenzeitlich um die zehn Meter von unserem Boot entfernt war. Glücklicherweise schaffte er es ohne große Probleme wieder zurück zum Boot und wir konnten unsere Tour vollzählig fortsetzten. Leider verging die Zeit auf dem Fluss viel zu schnell, sodass die Tour kurz darauf auch schon zu Ende war.
Nachdem wir das Boot an die Anlegestelle gelenkt hatten und alle aussteigen konnten, zogen wir es auf festen Boden und machten uns auf den Weg zurück zu der Station. Nachdem wir uns umgezogen und von den Veranstaltern verabschiedet hatten, ging es zurück in die Unterkunft.
Etwas später fuhren wir mit dem Bus nach Oetz, von wo aus wir eine spontane Wanderung zum Piburger See starteten. Der Weg führte uns am Fluss entlang und schließlich über eine Brücke in den Wald, was das Wandern deutlich angenehmer machte. Nach einer guten halben Stunde kamen wir an dem See an, wo wir dann auch den restlichen Nachmittag verbrachten. Manche entspannten sich in der Sonne, andere schwammen im See herum oder sprangen von einer Klippe in den See. Am späten Nachmittag packten wir unser Zeug zusammen und wanderten zurück zum Parkplatz.
Als wir in der Unterkunft ankamen, hatten wir noch etwas Zeit bis zum Abendessen, welche die meisten mit einer Runde Beach-Volleyball totschlugen. Der Rest ruhte sich auf ihren Zimmern aus oder machte sich für den Abend frisch.
Nach dem Abendessen trafen wir uns im Gemeinschaftsraum und verbrachten den restlichen Abend damit, zusammen „Werwölfe“ zu spielen.
Donnerstag
Donnerstag, 11.07.2019
Der Donnerstag war der letzte Tag, den wir ganz dort verbrachten. Nach dem Frühstück machten wir uns fertig und fuhren los zum Klettersteig. Dort angekommen bekamen wir Kletterausrüstung und schon konnte es losgehen. Wir wanderten eine gute halbe Stunde einen Berg hoch, bis wir an dem Start unserer Kletterroute ankamen. Dort bekamen wir eine kurze Einweisung, wie man sich richtig sichert, da wir dies selbst übernehmen mussten. Die Route begann mit der Überquerung eines Flusses, was eine wackelige Angelegenheit war, da die Brücke aus einem Stahlseil, auf dem man balancieren musste, und zwei weiteren Seilen, an denen man sich sichern und festhalten sollte, bestand. Danach wanderten wir ein kleines Stück im Wald, um noch höher zu gelangen. Bevor das Klettern am eigentlichen Berghang begann, wurden unsere Klettergurte noch einmal überprüft und das richtige Sichern wiederholt.
Danach ging der eigentliche Klettersteig los.
Im ersten Teil kletterten wir relativ waagrecht an der Felswand entlang. Kurz darauf kam eine Stelle, an der es senkrecht nach oben ging, was aber leicht zu meistern war. Nach einem kleinen Fußmarsch ging es mit dem zweiten Teil an der Felswand weiter. Dieser war etwas schwieriger, da jetzt auch Überhänge dazu kamen. Allerdings bekamen wir im Gegenzug eine wunderschöne Aussicht geboten und es machte allen Spaß, obwohl einige etwas Höhenangst hatten.
Das Ende des Klettersteigs bildeten zwei weitere Seile über einem tosenden Wasserfall. Danach ging es durch ein kleines Waldstück zurück auf den normalen Wanderweg, wo wir auf den Rest unserer Gruppe warteten. Bis alle angekommen waren, genossen die ersten die Aussicht und schauten dem Rest beim überqueren des Wasserfalls zu. Danach gingen wir auf dem Wanderweg zurück zu dem Parkplatz, auf dem der Bus auf uns wartete.
Zurück in der Unterkunft hatten wir ein paar Stunden Freizeit, die viele dazu nutzten, Schlaf nachzuholen. Der Rest spielte Beach-Volleyball, was fast schon Tradition geworden war, oder fingen an, ihren Koffer zu packen.
Nach dem Essen versammelten wir uns wieder im Gemeinschaftsraum, um unseren letzten Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Die Abendprogramm-Gruppe hatte einige Spiele vorbereitet, die wir in verschiedenen Teams gegeneinander spielen mussten.
Es gab vier Teams:
Das erste Team hatte Frau Spieler als Teamkapitän, das zweite wurde von Herr Renk angeführt, das dritte von unserem Busfahrer Tobi und das vierte Team hatte Megan und Maren als Kapitäne.
Die Spiele, die wir meistern mussten, um den Sieg zu holen waren Tabu, Beer Pong, Reise ins Ötztal, Lieder erraten (die je einer gegurgelt hat) und Lehrer erraten. Vor allem das Lehrer erraten gestaltete sich sehr witzig, da es sowohl für uns Schüler als auch für unsere Lehrer interessant war, zu sehen, wie die Lehrer bzw. Kollegen von der anderen Seite gesehen werden. Vor allem Herr Renk und Frau Spieler lernten ihre Kollegen von einer ganz anderen Seite kennen.
Da nach dem letzten Spiel Gleichstand zwischen dem Team von Herr Renk und „Megma“ (Megan und Maren) herrschte, entschied sich der endgültige Sieger des Abends durch eine letzte Runde Werwölfe. Da am Ende der Runde noch mehr Mitglieder aus dem Team von Herr Renk am Leben waren, ging sein Team als Sieger hervor.
Trotzdem hatten wir an diesem Abend alle großen Spaß, was denke ich auch auf die gesamte Studienfahrt bezogen werden kann.
Freitag
Freitag, 12.07.2019
Unser letzter Tag begann wie gewohnt mit dem Frühstück vor Ort. Anschließend mussten wir die Zimmer räumen. Koffer packen, Müll rausbringen und die Betten abziehen, schon waren alle fertig. Um den letzten Tag auch noch gut zu nutzen sind wir nicht bloß heimgefahren, sondern waren davor in der Area 47. Die Area 47 ist ein Schwimm- und Freizeitpark, in welchem es vielseitige Freizeitangebote gibt, es ist sogar der größte Outdoor Freizeitpark in ganz Österreich und demnach für jeden geeignet, der auf Spaß, Adrenalin und Action steht. Auf einer Gesamtfläche von 8,5 Hektar stehen ca. 40 unterschiedliche Sportarten zur Verfügung. Am Eingang fällt einem als erstes das Kletterangebot auf, weil man Personen sehen konnte, die unter einer Brücke im Hochseilgarten entlang kletterten. Andere Aktivitäten finden im Wasser statt. Beispielsweise ein Rutschenpark mit 5 verschiedenen Rutschen, unter anderen eine freefall Rutsche. Der Großteil hat fast alle Rutschen mal ausprobiert und wollte danach gleich noch einmal. Besonders das Blobbing war für uns sehr interessant, da es solch ein Angebot nicht überall gibt: Es kommt aus den USA und eine Person ist auf einem aufgeblasenen Airbag, eine andere springt auf das andere Ende, sodass die 1. Person hoch ins Wasser fliegt. Das ergab ein lustiges Bild, wenn einer in der Luft zappelte. Frau Spieler und Herr Renk versuchten die Slackline, die über dem Wasser aufgespannt war zu überqueren und landeten nach einigen Metern im Wasser. Natürlich haben schwimmen und vom Sprungbrett springen auch nicht gefehlt. Wir konnten uns gut auspowern und am letzten Tag noch mal richtig viele Dinge ausprobieren. Es gab nämlich noch viele weitere Aktivitäten wie eine Freestyle Ski Schanze und Surfslide… Jeder hat etwas gefunden, was ihm persönlich Spaß gemacht hat und so verging die Zeit wie im Fluge.
Das Wetter war leider nicht so gut, da es regnete und auch nicht besonders warm war. Aber als man sich seine Badesachen angezogen hatte und erst mal im Wasser war wurde es einem warm durch die angenehme Wassertemperatur und die vielen Aktivitäten, die wir gemacht haben. Nach ein paar Stunden, als die Ersten sich nach einer erfrischenden, kalten Dusche wieder in ihre Klamotten schmissen, gab es anschließend die Möglichkeit sich in einem Restaurant, welches zur Area 47 gehörte, aufzuwärmen. Dort tranken oder aßen die meisten etwas. Es gab leckere Pommes oder eine heiße Schokolade und an den Portionen wurde nicht gespart. Nach dem Essen machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Bus und schließlich Richtung Heimat. Ein bissen Trauer, dass die Woche so schnell verflog und ein bisschen Freude auf das zu Hause sein war bei jedem dabei. Die Busfahrt war sehr schön, wir haben Lieder gesungen, Musik gehört und ein paar haben Karten gespielt. Megan hat sich mit unserem Busfahrer Tobi unterhalten andere wiederum haben geschlafen. Eine kurze Pause nach der Halbzeit und schon näherten wir uns Crailsheim.
Schlussendlich hatten wir alle eine schöne, erlebnisvolle und zugleich erholsame Zeit im Ötztal, die wir nie vergessen werden.

Die Berichte wurden von Nadja Heumann, Henrike Stingl und Anja Wegendt geschrieben.